Verschenkte Software mit Spätfolgen
Normalerweise lasse ich solche Dinge an mir vorbeigehen und bringe erst Recht nicht den Aufwand auf darüber zu bloggen. Nachdem ich aber heute bei Spiegel Online schon wieder etwas lesen musste was von vielen Stellen so oder ähnlich berichtet wird und auch in den Köpfen vieler Leute festsitzt, habe ich mich entschlossen mal meinen Senf dazu abgegeben.
Von Anfang an sollte klar sein dass ich Microsoft-Software nicht besonders mag. Es gibt wohl Leute die ständig Tabellenkalkulationen machen müssen und andere die ganz besonders DirectX-Spiele mögen, aber für beides gibt es halbwegs vernünftige Alternativen meiner Meinung nach. Und als Informatik-Student ist es mir besonders zuwider sich genauer mit einem System auseinanderzusetzen das nicht nur technisch minderwertiger als andere Betriebssysteme sondern auch noch komplett verschlossen ist, so dass man weder aus den Fehlern Anderer (der Microsoft-Programmierer) lernen noch sie verbessern kann.
Der Artikel spricht davon dass Microsoft Software an Start-Ups “verschenkt”. Das hört sich erstmal ganz nett an, und auch hier an der RWTH “verschenkt” Microsoft Software an Studenten (bis auf Office, da damit wahrscheinlich 90% der Umsätze gemacht werden). Nun habe ich das auch schon in Anspruch genommen um Windows mal in einer VirtualBox zu installieren, und das Downloaden aus dem Softwareportal ist auch nur ein bisschen schwerer als sich das ganze auf illegalem Wege zu besorgen.
Aber gucken wir uns doch mal an was manche Leute als “verschenken” verstehen. Verschenken, so wie Microsoft es macht, heisst dass sie einem das Produkt geben, man es eine bestimmte Zeit benutzen kann und dann, wenn man richtig eingearbeitet ist und evtl auch andere Programme erworben oder sogar geschrieben hat, kurzum ein Stück weit abhängig ist, anfangen muss dafür zu zahlen. Jeder halbwegs vernünftige Drogendealer wird es genauso machen mit seinen “Kunden”. Nur dass Drogendealer an Bildungseinrichtungen weit weniger offen auftreten (zumindest hier) …
Obwohl ich das schon ziemlich mies finde gibt es ja sicherlich die ein oder andere Firma die von Anfang an weiß dass sie ohnehin definitiv Windows brauchen wird (oder das zumindest denkt) und so immerhin 3 Jahre sparen kann. Aber in vielen Fällen wird es nicht so sein, und ich denke jeder hat nach 3 Jahren (oder einem ganzen Studium) Programme und Gewohnheiten angesammelt die sich nicht so schnell auf andere System übertragen lassen. Und da man als Firma nach 3 Jahren (und als Student am Ende des Studiums) oft mehr Geld hat als am Anfang ist man dann eher bereit die Lizenzkosten zu blechen damit man sein “Geschenk” auch behalten darf. Super Sache…