Secrets & Lies / The Code Book

Nur mal kurz für zwischendurch zwei sehr schöne Bücher die man relativ gut und schnell lesen kann ohne sich allzusehr anstrengen zu müssen.

Secret & LiesSecret & Lies ist ein Buch von Bruce Schneier, dem bekannten Sicherheitsexperten (man siehe z.B. die Schneierfacts ;). In dem Buch wird nach und nach jeder nur denkbare Aspekt von Sicherheit beleuchtet. Sicherheit in dem Fall für Unternehmen, Privatpersonen und das Militär bzw die Regierung (die in vielen Bereichen als Vorreiter gelten und daher oft als Beispiel herangezogen werden). Von den ersten Seiten des Buches an wird klar gemacht dass es keine absolute Sicherheit gibt, und das Sicherheit kein Zustand sondern ein Prozess ist. Wem das vorher nicht ganz bewusst ist wieso das so ist wird es definitiv nach dem Lesen dieses Buches verstehen. Schneier geht an alle Probleme ganz naiv und pragmatisch ran, baut simple Konstruktionen auf (wie sie im Laufe der Geschichte eben so verwendet wurden) um sie kurz darauf mit dem grossen “aber” zu verwerfen. Dadurch wird das Buch sehr unterhaltsam und leicht zu lesen. Ein anderer Punkt der dem Buch einen grossen Unterhaltungsfaktor hinzufügt ist dass Schneier zu quasi jedem theoretischen Problem (und dessen Lösung) eine Vielzahl an Geschichten erzählt wie die Sicherheit von System xy dadurch umgangen wurde dass jemand aus Bequemlichkeit Massnahme z überbrückt hat (und dass in den meisten Fällen von Sicherheitsmängel der Faktor Mensch die entscheidende Rolle spielt). Auch bringt er seine Meinung zu Security-by-Obscurity sehr schön zur Geltung (wieder mit vielen Beispielen unterlegt). Fazit: Auf jedenfall lesenswert, der praktische Nutzen hängt davon ab ob man nach dem Lesen des Buchs wirklich anders über Sicherheit denkt oder einfach nur versucht Checklisten abzuarbeiten.

The Code BookThe Code Book von Simon Singh (dem gleichen Autor wie z.B. Fermat’s letzter Satz) ist ein kleines Buch über die Geschichte von Verschlüsselung und der darauf folgende Cryptanalyse bis zum heutigen Tage. Dabei muss eigentlich gesagt werden dass das Buch keine Codes behandelt sondern fast ausschliesslich Cyphers (der Unterschied lässt sich mit einem Wort in der deutschen Sprachen anscheinend nicht ausdrücken, aber wird beim Lesen des Buchs klar). Angefangen bei monoalphabetischen Verschlüsselungen (Caeser’s Shift), polyalphabetische (Vigenere), über die Enigma bis hin zum Public-Key-Verfahren RSA. Dabei erzählt das Buch wie es zu den ganzen Entwicklungen kam, was man versucht um die Verschlüsselung zu knacken und ein bisschen über das Schicksal der Leute die einen wichtigen Part spielten (wie z.B. Mary Queen of Scots die geköpft wurde nur weil es jemand schaffte ihre geheime Nachricht zu entschlüsseln). Das Buch bietet einen super Einstieg in das Thema und ist für Laien absolut verständlich. Eine nette Idee sind noch die gelegentlichen Rätsel im Text und im Anhang die zum entschlüsseln einladen.

SVN Hooks und Jabber Notification

Da ich svn für alle meine Studien-Unterlagen (Skript, Übungsblätter, Lösungen und halt auch alles geTeXetes) benutze (und fw mit mir das gleiche Repository benutzt) kommen da regelmässig commits rein die halt nicht nur von mir sind. Was man manchmal will ist etwas was einen drauf hinweist dass etwas committed wurde, da man eh nicht jedes mal svn up macht wenn man in das Arbeitsverzeichniss wechselt. Und so werden z.B. conflicts vermieden, bzw fängt man gar nicht erst an Sachen runterzuladen nur um 5 Minuten später feststellen zu müssen dass die schon drin sind.

Wie man das am besten macht ist mit svn hooks, also hooks die Sachen z.B. nach dem commiten ausführen. Dazu muss man im Repository in den Ordner hooks navigieren, und dort eine der Templates bearbeiten, und danach ohne die .tmpl-Endung speichern. Sieht bei mir so aus:

/var/lib/svn/studium/hooks/jabber_notification.rb "$REPOS" "$REV" heipei@jabber.ccc.de fw@jabber.ccc.de

Dann geht man auf diese Seite (danke Sven) und lädt sich das Ruby-Script für jabber-notification runter. Ruby ist so einfach zu lesen dass man nach 2 Minuten alles so angepasst haben sollte wie man will. Funktioniert echt super. Das ganze geht natürlich auch mit so Sachen wie E-Mail Notification, was für meinen Zweck aber nicht angebracht ist. Jabber-Accounts gibt übrigens überall, auf jabber.ccc.de, auf jabber.rwth-aachen.de oder z.B. bei Google Talk.

Die Vermessung der Welt

Die Vermessung der WeltAuch dieses Buch kriegte ich dieses Jahr zu Weihnachten geschenkt, jedoch ohne es mir gewünscht zu haben. Quasi erst nachdem ich es ausgelesen hatte fiel mir auf dass ich vom Titel schonmal gehört hatte und das Buch wohl etwas länger auf verschiedenen Bestseller weit oben stand (und sich sehr viele Menschen darüber ausgelassen hatten). Zum Glück, denn so konnte ich dieses wirklich schöne Buch komplett vorurteilsfrei lesen und geniessen. Und ein schönes Buch ist es wirklich, es passte sich perfekt in die Reihe der Bücher ein die ich dieses Weihnachten schon gelesen habe.

Das Buch erzählt von niemand geringerem als dem Mathematiker Gauß und dem Entdecker Humboldt. Dabei mischt es teilweise Fakt und Fiktion, was aber kein Stück weit schlimm ist denn was heraus kommt ist eine nicht enden wollende Abenteuerreise, mal mit Humboldt durch Südamerika oder mit Gauß durch die Wirren Deutschlands. Ich fühlte mich grade durch die Reiseberichte, die obskuren Dinge die Humboldt und Bonpland am Orinoko erleben und von denen der Erzähler ebenso nüchtern berichtet wie von Gauß’ kauzigem Auftreten und Humor, ein bisschen an die Entdeckung der Langsamkeit erinnert, jedoch ohne die Langsamkeit die diesem Buch zum Glück fehlt. Ich muss zugeben dass ich es quasi in einem Rutsch gelesen habe (und die letzten 30 Seiten am nächsten Morgen) und die Geschichten so interessant dargestellt wurden dass es mich gar nicht unbedingt interessierte wieviel davon nun jetzt der Wahrheit entsprach und wieviel davon aus der Feder des Autors stammten. Was sehr gut dargestellt ist ist der sich in unterschiedlichen Formen ausdrückende Forschungswahn der beiden Entdecker, die Tollkühnheit und Verrücktheit mit der man an den abgelegensten Orten Messungen durchgeführt werden ohne sich dabei ein Gedanken zu machen wie seltsam man wirken musste.

[…] dann fragte er, wann seine Tochter endlich heiraten werde. Warum wolle die denn keiner, wo sei das Problem?

Eugen strich sich die langen Haaren zurück, […] und wollte nicht antworten.

Raus mit der Sprache, sagte Gauß.

Um ehrlich zu sein, sagte Eugen, die Schwester sei nicht eben hübsch.

Gauß nickte, die Antwort kam ihm plausibel vor. Er verlangte ein Buch.

Thirteen Days

Thirteen DaysEine der wenigen DVDs die ich auf meinen Wunschzettel getan habe ohne jemals vorher den Film gesehen zu haben. Der Film handelt von den dreizehn Tagen im Oktober 1962 in dem die Welt so nah wie nie zuvor am Rande eines weltweiten nuklearen Schlagabtausches stand. Der Hauptcharakter in diesem Film ist Kenny O’Donnell (Kevin Costner), politischer Berater von John F. Kennedy, der mit ihm und seinem Bruder Robert in diesen 13 Tagen im weissen Haus alles daran setzt eine Eskalation des Konfliktes über die auf Kuba stationierten Mittelstreckenraketen zu verhindern. Wie so oft könnte man leichthin im Vorraus denken dass der Film langweilig sei da man quasi ja schon weiss wie er ausgeht (nämlich ohne die Zerstörung der halben Welt ;). Aber wenn man in diesem Film sieht wie knapp man eigentlich an der Eskalation immer wieder vorbei gerutscht ist fiebert man automatisch mit.

Besonders gefallen hat mir diese Mischung aus weissem Haus, US-Politik in halbwegs akkurater Darstellung, und historischen Bezügen. Die Schauspierlerische Leistung (insbesondere der Akzent) Kevin Kostner’s haben mir sehr gefallen. Ich habe es nicht bereut den Film auf DVD zu kaufen. Zu der zweiten DVD kann ich jedoch nichts sagen, da sind ein ganzer Haufen Extras drauf die ich mir noch zu gute führen muss.

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