UROPHeute haben Flo und ich unser UROP-Projekt erfolgreich beendet. Da ich, von allen Leuten mit denen ich in den letzten paar Monaten gesprochen habe, niemanden gefunden hab der überhaupt von UROP gehört hatte werde ich versuchen diese Lücke mit einem Blogpost ein wenig zu schließen. Die Details unseres Projekts werde ich ggf. in einem späteren Post erläutern.

Was ist UROP?

UROPUROP, das Undergraduate Research Opportunities Program, ist ein Förderungsprogramm für Studenten. Wie der Name verrät richtet es sich an Undergraduates, also auf das neue BA/MA-System bezogen auf Bachelor-Studenten. Das Research im Titel bezieht sich darauf dass einzelne Forschungsprojekte gefördert werden sollen. Es ist kein Research-Grant in dem Sinne wie man es vielleicht kennt: Mittel für ein Projekt beantragen und dann loslegen. UROP fördert Projekte nach ihrem Abschluss (wenn sie denn erfolgreich beendet wurden) und nach einer Evaluation der fertigen Arbeiten. Das bedeutet allerdings auch nicht dass man sich die Förderung wie ein Wettbewerb vorstellen soll bei dem die besten N Beiträge ausgezeichnet werden.

UROPAblauf

Wenn man ein Projekt gefunden hat und angenommen wurde kann man loslegen. Ob allein oder im Team ist prinzipiell egal. Zuerst muss man ein paar formale Dinge erledigen: Anschreiben, Lebenslauf, Motivationsbrief. Der Projektzeitraum ist sehr flexibel (ob ein ganzes Jahr oder nur ein paar Wochen), allerdings gibt es nur halbjährlich die Möglichkeit eine Förderung zu beantragen. Man hat einen Betreuer am Lehrstuhl mit dem man regelmäßig den weiteren Verlauf abspricht. Hat man das Projekt beendet schreibt man noch einen dreiseitigen Abschlussbericht und hält eine kurze Präsentation im Zuge des halbjährlichen UROP-Kolloquiums. Vom Betreuer (bzw. Prof. am Lehrstuhl) wird dann auch noch eine Evaluation geschrieben die direkt an UROP geht. Noch ein bisschen Papierkram und man ist fertig. Zuletzt wird das Projekt bewertet (von anderen Profs im eigenen Fachbereich) und wenn alles stimmt erhält man die Förderung (max. 2000€ pro Projekt).

Warum sollte man an UROP teilnehmen?

Das ist eine gültige Frage, kriegt man doch selbst in den einfachen HiWi-Jobs mit 8h/Woche immerhin mehr Geld, rein auf die Arbeitszeit bezogen (hey, das ist nicht meine Argumentationsweise aber solche Sachen wurde ich teilweise gefragt). Allerdings arbeitet man dabei nicht unbedingt so flexibel (was die Zeiteinteilung angeht) und zielorientiert. Wenn man nicht grade an einem guten Lehrstuhl eine Stelle bekommen hat fehlt evtl. sogar der wissenschaftliche Aspekt der Arbeit gänzlich. Die Menge der Leute die sich über das Studium beschweren weil man, selbst in Seminararbeiten oder Praktika, nur bereits Bekanntes zusammenfasst ist groß genug, so dass ich da ein gewisses Interesse vermute. Über ein UROP-Projekt kann man gut mit Mitarbeitern am Lehrstuhl in Kontakt kommen, nicht unwichtig für die spätere Wahl bei der Diplom/Master-Arbeit oder sogar bei weiterführenden Plänen (zugegebenermaßen kann man solche Kontakte natürlich auch unabhängig aufbauen, so gern sich auch alle Veranstaltungen rund um die Uni “Networking” auf die Fahne schreiben). Darüberhinaus schadet es sicherlich nicht ein abgeschlossenes UROP-Projekt auf dem Lebenslauf zu haben.

UROP Kolloquium

Warum mache ich Werbung dafür?

Wie gesagt, ich find es schade dass so wenig Leute überhaupt von UROP mitgekriegt haben. Die Fördertöpfe (übrigens im Rahmen der Exzellenzinitiative geschaffen, für alle die meinen dass Studiengebühren auf keinen Fall wieder zu den Studenten zurückfinden) sind voll und es gab bei den letzten vier UROP-Runden weniger Bewerber als Stipendien. Was das Kolloquium angeht waren die Vorträge der anderen UROP-Projekte sehr interessant. So haben wir erfahren dass manche Insekten zwar an Scheiben kleben können, um den Gefrierpunkt aber plötzlich ihre Haftfähigkeit verlieren (das ist mal über den Tellerrand geschaut für Informatiker! ;) Inzwischen gibt es sogar UROP Abroad, ein Programm mit dem man ein UROP-Projekt in den USA/Kanada verfolgen kann. Das hat bisher nur eine Person gemacht, aber die war immerhin im schönen Saskatchewan.

Wo kann man sich informieren?

Am besten auf der RWTH UROP Seite. Dort ist auch die Projektdatenbank verlinkt. Allerdings sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Am besten ist man spricht mit einem Assistenten oder Prof ob er nicht ein Projekt hat was gut in den Rahmen von UROP passen würde.

Image credit: RWTH UROP website