A madman dreams of turing machines
Dieses Buch hatte ich auch zu Weihnachten gekriegt, und weil ich GEB noch nicht hatte und zwischendurch natürlich auch was lesen wollte (und dieses von den neuen das mit Abstand schmalste Buch war) entschloss ich mich also einfach mal anzufangen. Dazu muss dazu gesagt werden dass ich das Buch bei Amazon eher spontan und ohne lange zu gucken auf meinen Wunschzettel gelegt hatte, im Endeffekt hatten wohl die Worte Gödel und Turing in der Beschreibung gereicht um mein Interesse zu wecken. Und da die Autorin selber Naturwissenschaftlerinn ist dachte ich erahnen zu können wie dieses Buch geschrieben ist.
Ich will es nicht vorweg nehmen, das Buch ist streckenweise sehr anstrengend zu lesen, ich war ein paar mal kurz davor es einfach für eine unbestimmte Zeit zur Seite zu legen und eins der anderen jungfräulichen Bücher in die Hand zu nehmen. Das Buch geht eigentlich fast gar nicht auf die wissenschaftlichen Werke und Errungenschaften Turing’s und Gödel’s ein sondern beleuchtet den Werdegang der beiden mit einer sehr detailbewussten und träumerischen Sprache. Dabei wird Turing’s Jugendzeit beleuchtet, in der er teilweise sehr leiden musste, seine Zeit an der Universität und die Jahre als Codebrecher im zweiten Weltkrieg, die Idee für die Turingmaschine wird kurz angeschnitten und schliesslich das Geständniss Turing’s zur Homosexualität, die Hormontherapie und sein Selbstmord.
Gödel wird von der Zeit an beobachtet zu der anfing sich aktiv am Wiener Kreis beteiligte, seine Ideen hervorbrachte, und immer wieder wird über Gödel’s Unvollständigkeitssatz philosophiert, von der Autorin selber wie auch von den Characteren. Von Anfang an merkt man quasi Gödel’s Paranoia, seine krankhaften Züge, dann folgt im zweiten Weltkrieg die Emigration in die Vereinigten Staaten und schliesslich sein Tod durch Unterernährung. Beide Schicksale sind auf eine sehr tragische und teils traurige Weise dargestellt.
Zusammenfassend will ich zweierlei sagen. 1. Das Buch auf Englisch zu lesen erfodert schon Ruhe und Geduld wie ich meine 2. Wer erwartet seinen Horizont was Turing’s oder Gödel’s Arbeiten angeht zu erweitern kauft das falsche Buch. Es ist eine langgezogen erzählte Geschichte vom Schicksal beider Männer, der philosophischen Bedeutung ihrer Entdeckungen. Das Buch basiert fast komplett auf Fakten die aus Biographien und Schriften der Personen selber entnommen sind, nur hier und da hat die Autorin sich die Freiheit genommen ein paar Geschehnisse zeitlich so zu verschieben dass sie sich etwas günstiger erzählen lassen. Insgesamt ganz ok, jedoch nichts für jederman.